
Clou Beratung
Die wichtigsten Ursachen von typischen Fehlern, die bei der Holzlackierung auftreten können, was
Sie zur Vorbeugung tun können und wie Sie diese Fehler im Fall der Fälle wieder beheben können,
stellen wir Ihnen hier vor:
* Verfärbung und Vergilbung
* Schlechte Trocknung
* Blasenbildung
* Grau-Anlaufen
* Nachträgliches Grauwerden
* Rissbildung
* Kraterbildung
* Schlechte Haftung des Lackfilmes
* Läuferbildung beim Spritzen von Lacken
* Schlechter Verlauf
* Unregelmäßige Matteffekte bei Mattlacken
* Schadensfälle durch Bleichen mit Wasserstoffperoxid
* Unruhige Oberfläche
* Ungenügende Wasser- und Alkoholbeständigkeit
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Verfärbung und Vergilbung
Ursache
Durch ungenaue Zugabe von Härter im Leim können Verfärbungen an fertigen Arbeiten entstehen.
Kirschbaum ist besonders gefährdet. Auch Oxalsäure, Kleesäure, Zuckersäure können rote
Verfärbungen ergeben, wenn nicht gut nachgewaschen wird. Säurehärterlacke sollten auf
harzhaltigen Hölzern mit besonderer Vorsicht verwendet werden.
Lacke, welche zum Vergilben neigen, sollten für helle Arbeiten nicht verwendet werden.
Lichtschutzlacke sind dafür besser geeignet. Die natürliche Vergilbung des Holzes wird
aber selbst durch beste Lichtschutzlacke nur verzögert, nicht aber ausgeschlossen.
Vermeidung
Sorgfältige Verarbeitung der Leim- und Lackmaterialien.
Entsprechende Gebrauchsanweisungen beachten.
Einkauf von guten Qualitäten.
Behebung
Da Verfärbungen vielfach eine chemische Reaktion sind, muss jeder Fall für sich abgeklärt
werden, am besten mit dem CLOU-Fachberater. Eventuell Versuche machen.
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Schlechte Trocknung
Ursache
Alle Lacke zeigen bei tiefen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit in der Regel eine
wesentlich langsamere Trocknung. Wenn hoher Harzgehalt, Fett, Paraffin und dergleichen
im Zellgewebe vorhanden ist, kann eine einwandfreie Trocknung überhaupt nicht erfolgen.
Vermeidung
Verarbeitung der Lacke bei empfohlener Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
Einwandfreie Entfernung allfälliger fett- und wachshaltiger Rückstände, sowie starkem Harzgehalt.
Eventuell Grund abisolieren mit DD-Lack 28 als Spezialabsperrgrundierung ("Grundierungsmischung").
Bei Polyester- und Zweikomponenten-Lacken sind die in den Verarbeitungsvorschriften angegebenen
Raumtemperaturen und Mischungsverhältnisse zu beachten.
Behebung
Raumtemperaturen erhöhen auf ca. 18-22°C, Luftfeuchtigkeit nicht über 70%. Hygrometer anbringen.
Je nach Ursache der ungenügenden Trocknung ist die ganze Lackierung mit Reinigungsmittel,
Verdünner oder Abbeizer zu entfernen und eine Neulackierung vorzunehmen.
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Blasenbildung
Ursache
Hölzer mit groben Porengängen neigen eher zu Blasenbildung als feinporige Holzarten. Wenn zu mager
grundiert wird, können beim zweiten Lacküberzug durch die wenig isolierten Porengänge Luftblasen
die Lackierung stören. Auch wenn frisch lackierte Hölzer direkt der Wärme ausgesetzt werden
direkte Sonnenbestrahlung, Ofenwärme oder starke Warmlufteinwirkung) können Blasen auftreten.
Durch die Wärme dehnt sich die Luft in den Porengängen aus und versucht, aus den Poren
auszutreten. Hat der Überzugslack bereits etwas angezogen, bleibt die Luft im Film stecken,
und schon sind wieder Blasen festzustellen.
Die Spritzluft hat bei der Blasenbildung keinen Einfluss.
Vermeidung
Eine satte Grundierung ist Voraussetzung, damit die Porengänge gefüllt werden. Bei stark saugenden
Holzarten eventuell zweimal grundieren. Den Überzugslack nicht zu satt auftragen!
Grundsatz: Gut satt grundieren, weniger satt mit dem Überzugslack fertigspritzen. Mager grundieren
und mager überlackieren gibt auch keine Blasen, nur ist dabei die Frage zu prüfen, ob diese
Lackierung genügend schützt.
Behebung
Im noch nassen Zustand mit CLOU Zellulose- (Nitro-) Lack- Verdünnung Nr. 790 leicht überspritzen.
Dabei lösen sich die Blasen und fallen zusammen. Hilft dies nur teilweise oder bleiben Krater
zurück, dürfte ein Abwaschen mit Nitroverdünnung zweckmäßig sein. Lack samt Grundierung lösen sich
dabei auf. Es ist darauf zu achten, dass sauber und ohne Rückstände abgewaschen wird.
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Grau-Anlaufen
Ursache
Zu hohe Luftfeuchtigkeit bei der Verarbeitung speziell von Nitrolacken. Durch das rasche Trocknen
der Lackoberfläche entsteht wegen der Abdunstung von Lösemitteln eine Verdunstungskälte, die bei
sehr hoher Luftfeuchtigkeit Kondenswasser aus der Luft auf dem antrocknenden Film niederschlägt.
Dadurch kann der Lackfilm einen grauen Schleier (Grau-Anlaufen) erhalten. Unser Klima weist in den
Sommermonaten auch bei vollem Sonnenschein und insbesondere bei Gewitterstimmung sehr hohe
Luftfeuchtigkeit auf!
Vermeidung
Wir empfehlen Ihnen, in Ihrem Spritz- oder Trockenraum einen Hygrometer anzubringen. Wenn bei
einer Luftfeuchtigkeit von über 70% gespritzt werden muss, sollten 5-10% unseres CLOU Verzögerers
zugesetzt werden.
Empfehlenswert ist das Spritzen eines Probemusters.
Behebung
In den meisten Fällen können bereits grau angelaufene und schon trockene Oberflächen durch
leichtes Überspritzen mit CLOU Zellulose- (Nitro-) Lack-Verdünnung Nr. 790 oder CLOU Grauentferner
in Ordnung gebracht werden.
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Nachträgliches Grauwerden
Ursache
Sind Bleichmittel oder Beize noch ungenügend ausgetrocknet, kann der Überzug innerhalb kürzester
Zeit vergrauen. Es gibt Lacke, die bei einer Holzfeuchtigkeit von über 12% nicht mehr einwandfrei
haften und vergrauen. Minderwertige Verdünnungen, die viele sogenannte Nichtlöser enthalten,
können ebenfalls den Lackfilm zum Vergrauen bringen.
Ölen des Holzes vor der Oberflächenbehandlung kann sehr hartnäckige Vergrauungen verursachen, wenn
Öl und Lack nicht aufeinander abgestimmt sind. Sehr gefährlich ist die Verwendung von Schleiföl
und Grundierung von zwei verschiedenen Lackfabrikanten.
Sehr kalte und feuchte Arbeitsräume verursachen das bekannte Grauwerden.
Vermeidung
Bei Berücksichtigung obiger Angaben dürfte kaum etwas vergrauen.
Behebung
Ist die Vergrauung oberflächlich, kann durch Überspritzen der Arbeit mit CLOU Grauentferner der
Schaden behoben werden.
Liegt die Vergrauung unter dem Lackfilm, dürfte nur ein restloses Entfernen des Lackfilmes durch
Abschleifen oder Abwaschen mit Lösemitteln und anschließende Neulackierung zum Erfolg führen.
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Rissbildung
Ursache
Diese Erscheinung kann verschiedene Ursachen haben, z. B. Furnier-Risse durch unsachgemäßes
Furnieren (z. B. Fehlen eines Blindfurniers), sehr spröder Leim beim Furnieren. Ferner können
Überzugslacke je nach Rezeptierung oder Wahl der Rohstoffe verspröden und reißen. Es können auch
Risse auftreten durch Spannungs-Differenzen zwischen der Grundlack- und Decklackschicht
(elastischer, weicher Grund und harter spröder Überzug oder umgekehrt).
Vermeidung
Fachgerechte Furnierarbeit.
Lackaufbau wie von dem Lacklieferanten empfohlen. Mischungen verschiedener Fabrikate sind nicht
empfehlenswert und gehen dazu auf Risiko des Verarbeiters.
Behebung
Ist in den meisten Fällen nicht sehr einfach. Nitrolack ablaugen, 2K-Lacke schleifen und von Grund
auf neu lackieren. Bei Furnierrissen in der Regel neu furnieren.
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Kraterbildung
Ursache
Öl, Fett und Silikone sind die Hauptursachen von Kraterbildungen. Frisch geölte Spritzpistole, Öl
und Fett in der Spritzluft, Handcreme (vor allem wenn silikonhaltig) oder Putzmittel mit
Silikongehalt (Silikonpolish, Möbelpolituren), silikonverseuchte Staubtücher oder Lappen führen zu
Kraterbildungen. Auch Luftblasen hinterlassen im Film einen Krater.
Dies sind die häufigsten Ursachen, die zu verheerenden Ergebnissen führen können.
Vermeidung
Die Öl-, Fett- und Silikonverseuchung verhindern.
Behebung
Silikonverseuchte Oberflächen gründlich schleifen und entstauben. Je nach Verseuchungsgrad bis
maximal 5% CLOU Antisilikon 18071 zugeben und gut mischen. Überdosierung von CLOU Antisilikon ist
unbedingt zu vermeiden (Kratergefahr)!
Nach entsprechender Trocknung und Zwischenschliff können die Flächen überlackiert werden.
Ist die Silikonverseuchung extrem stark, so ist die Ballenapplikation des mit Antisilikon
versetzten Grundlackes ratsam.
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Schlechte Haftung des Lackfilmes
Ursache
Bei Nitro-Behandlung mit offenen Poren dürfte dies kaum auftreten. Wird mit Porenfüller
gearbeitet, so kann die Haftung des Lackfilmes schlecht werden. Auch wenn Hölzer vor einer
Lackbehandlung geölt werden, wird die Haftung des Lackes in Frage gestellt. Nitrolacke können
sogar schwer trocknen.
Starke Holzfeuchtigkeit kann die Haftung ebenfalls beeinträchtigen, Polyester löst sich beim
Aushärten vom Holz ab, wenn die Holzfeuchtigkeit über 12% beträgt.
Wasserbeizen können bei Polyester ebenfalls zu Haftfehlern führen.
Vermeidung
Bei Berücksichtigung obiger Angaben dürfte es kaum zu Haftungsschwierigkeiten kommen.
Behebung
Bei Haftfehlern muss der Lackfilm meistens entfernt werden. Nitrolacke mit Lösemittel abwaschen
oder abschleifen. 2K-Lacke abbeizen (sorgfältig nachwaschen!), Polyesterlacke abschleifen oder
abbügeln.
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Läuferbildung beim Spritzen von Lacken
Ursache
Auch der erfahrene Spritzer wird einmal Läufer an einem Objekt feststellen. Lacke sind sehr
verschieden in ihrer Beschaffenheit und erfordern daher eine entsprechende Verarbeitung.
Vermeidung
Vertikale Teile müssen sehr vorsichtig gespritzt werden. Viskosität nicht zu niedrig halten.
Spritzluftdruck etwas erhöhen. Lackdüsen nicht zu groß. Bei Kleinanlagen muss die Spritzpistole
zum Gerät geeignet sein.
Bei Airlessanlagen Spritzkopf nicht zu groß wählen, rascher durchspritzen.
Behebung
Läufer eventuell trocknen lassen und nachher sauber abziehen, nachschleifen und notfalls noch
einmal überspritzen. Nasse Läufer eventuell mit Pinsel vertreiben, je nach Lackart und Arbeit.
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Schlechter Verlauf
Ursache
Die Verwendung fremder Verdünnungen, die Verarbeitung der Lacke mit zu hoher Viskosität oder bei
zu tiefer Temperatur verursachen mangelhaften Verlauf.
Vermeidung
Keine fremden Lacke oder Verdünnungen zusammenschütten. Die Produkte müssen aufeinander abgestimmt
sein. Keine Lackfabrik kann für fremde Mischungen die Verantwortung übernehmen. Spritz-Viskosität
ca. 20 bis 30 Sek., im DIN-Becher 4 mm, je nach Produkt und Spritzapparat, einhalten.
Beim Airless-Spritzen wird mit etwas höherer Viskosität gearbeitet, dafür müssen die Lacke
entsprechend rezeptiert werden.
Behebung
Ist der Lackfilm schon trocken, so dürfte Schleifen unumgänglich sein. Fein und dünn nachspritzen
(Schleifkratzer verhüten durch Verwendung von feinem Schleifpapier).
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Unregelmäßige Matteffekte bei Mattlacken
Ursache
Der Grund liegt meist darin, dass die Grundierung zum Teil durchgeschliffen wurde. Der darauf
folgende Mattlack-Auftrag versinkt an solchen Stellen. Auch unregelmäßiger Auftrag kann zu
Differenzen im Effekt führen, ebenso wie schlecht aufgerührtes Material.
Vermeidung
Mattlacke nicht zu stark verdünnen, sie müssen noch ein Deckvermögen haben.
Vorsicht beim Schleifen!
Grundsätzlich gilt: je matter der Lack, desto besser muss aufgerührt werden!
Behebung
Eventuell leicht anschleifen und noch einmal Deckmattlack auftragen.
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Schadensfälle durch Bleichen mit Wasserstoffperoxid
Ursache
Gebleichte Möbel-Innenteile verursachen oft eine Oxidation der darin aufbewahrten Gegenstände aus
Silber (Bestecke etc.). Fotos und Negative können durch Einwirkung von Wasserstoffperoxid
vollständig verderben. Kleider können bei längerer Berührung mit den gebleichten Holzteilen
ebenfalls aufgehellte Flecken annehmen.
Wasserstoffperoxid wirkt längere Zeit nach und ganz besonders dann, wenn schon am folgenden Tag
nach dem Bleichen eine Lackierung erfolgt.
Gewöhnliche DD-Lacke werden auf Wasserstoffperoxid innerhalb kürzester Zeit rotbraun (Beispiel:
DD-Versiegelungslack auf gebleichten Parkettböden).
Vermeidung
Allgemeine Vorsicht beim Lackieren von gebleichten Hölzern. Möbel-Innenteile möglichst nicht mit
Wasserstoffperoxid bleichen.
Behebung
Solche Schäden sind oft nicht mehr einwandfrei zu beheben. Silber-Gegenstände können mit
geeigneten Putzmitteln gereinigt werden. Fotos sowie Kleider bleiben jedoch verdorben.
Parkettböden abschleifen, nach entsprechender Wartezeit und Proben neu versiegeln. Die Fugen
bleiben allerdings rotbraun.
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Unruhige Oberfläche
Ursache
Ungeeignete Verdünnungen können den Lackfilm unruhig machen. Sie können zu aggressiv sein und den
Grund stark anlösen, oder zuviel Streckmittel enthalten, was den Film ebenfalls unruhig
auftrocknen lässt.
Vermeidung
Diese Erscheinung dürfte kaum auftreten, wenn nach den empfohlenen Normen gearbeitet wird.
Behebung
Solche Ausnahmefälle müssen abgeklärt werden.
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Ungenügende Wasser- und Alkoholbeständigkeit
Ursache
Die Lacke müssen entsprechend der Beanspruchung gewählt werden. Sehr magere Filme, bedingt durch
zu geringen Auftrag, können keinen genügenden Schutz bilden.
Bei besonders stark beanspruchten Oberflächen säurehärtende Lacke, DD- oder Polyurethanlacke
einsetzen (in solchen Fällen die CLOU-Fachberatung zu Rate ziehen).
Vermeidung
CLOU-Fachberatung beachten.
Das richtige Material einkaufen und die Verarbeitungshinweise genau befolgen!
Magere Filme mögen für das Auge oft sehr schön wirken, bieten aber wenig Schutz und Beständigkeit.
Behebung
Nach Möglichkeit mit widerstandsfähigerem Überzugslack überarbeiten, sonst muss Neulackierung von
Grund auf durchgeführt werden. Bei CLOU-Fachberatung anfragen!
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